Q2 2020: Stellenbewerber reagieren auf die Krise durch die Entwicklung neuer Fähigkeiten

Als die aktuelle weltweite Krise begann, mussten die Arbeitgeber den Rat der Regierung befolgen und ihre Angestellten ins Home-Office schicken oder sogar ihre Unternehmen bis auf weiteres schliessen.

Diese Verlagerung von Mitarbeitern aus Büros, Lagerhäusern, Einzelhandelsgeschäften und anderen Arbeitsstätten war in der heutigen Zeit beispiellos.

Michael Page befragte in diesem Zeitraum, vom 5. Juni bis zum 15. Juli, alle Stellenbewerber über unsere Website, um herauszufinden, welche Unterstützung sie von ihrem Unternehmen erhielten, was sie von der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz hielten, wie sie mit ihrer Zeit umgegangen sind und welche anderen Aspekte des Lockdown eine Rolle spielten.

Kommunikation war ein wichtiges Thema, und fast die Hälfte der Befragten (35,1 %) gab an, der Art und Weise, wie die Führungsebene die Veränderung kommuniziert hat, neutral oder unzufrieden gegenüberzustehen, was angesichts des raschen Umschwungs zu erwarten war.

Die Arbeitgeber schnitten mit Linienmanagement und einer klaren Anweisung zur Umsetzung neuer Praktiken besser ab. Die meisten Bewerber (59,4 %) standen ihrem Linienmanagement neutral oder zufrieden gegenüber, und 56,7 % ging es mit der Umsetzung neuer Praktiken sehr ähnlich, ein positives Ergebnis bei einem schwierigen Thema.

Auch bei der Erleichterung der Arbeit von zu Hause aus waren 51,3 %, also die Mehrheit, mit der Art und Weise zufrieden, wie sie unterstützt wurden.

Wie sieht die Zukunft aus? Hier waren unsere Bewerber ziemlich gespalten in ihren Gedanken und betonten die Art der Situation, in der sich die Welt befindet. Einige (27,0 %) waren unzufrieden, (29,7 %) sehen es neutral, (8,1 %) waren zufrieden und (16,2 %) sehr zufrieden.

Insgesamt war die überwiegende Antwort unserer Stellenbewerber, dass ihre Arbeitgeber sie während der Krise gut unterstützt haben – 74,1 % stimmten zu, dass sie betreut wurden.

Wir haben die Stellenbewerber auf der Michael-Page-Website gefragt, wie sie bestimmte Aspekte der Rückkehr an den Arbeitsplatz empfinden, und insgesamt sind die Menschen positiv darüber eingestellt.

Im Allgemeinen freuen sich die meisten Arbeitnehmer (35,1 %) auf die Rückkehr an ihren Arbeitsplatz, wobei 18,9 % die Aussicht auf eine Rückkehr neutraler einschätzen. Die Menschen scheinen auch froh zu sein, wenn sie wieder zur Arbeit pendeln, wobei fast 22 % sich darauf freuen, mit dem Bus, Zug, Auto oder anderen Verkehrsmitteln zur Arbeit zu kommen.

Die positiven Gefühle beziehen sich auch auf den persönlichen Arbeitsbereich, wobei sich mehr Angestellte über die Rückkehr freuen (32,4 %) als nervös deswegen sind (2,7 %).

Und die meisten Bewerber wollen soziale Kontakte pflegen (48,6 %) und wieder mit Kollegen zu Mittag essen (43,2 %), wobei sie den positiven sozialen Aspekt von Arbeitsplätzen hervorheben und betonen, dass die Vollzeitarbeit von zu Hause aus nicht für die gesamte Belegschaft gilt.

In der Anfangsphase der COVID-19-Krise wurden viele Beschäftigte in eine Art Beurlaubung bzw. Kurzarbeit versetzt. Das bedeutete, dass die Menschen freie Zeit hatten, die sie normalerweise an ihrem Arbeitsplatz verbracht hätten, und diejenigen, die noch arbeiteten, hatten oft reduzierte Arbeitszeiten oder flexible Beginn- und Endzeiten.

Im Rahmen unserer Bewerberbefragung haben wir alle Befragten gefragt, ob sie über ihre Karriere nachgedacht haben und ob sie versucht haben, ihre Fähigkeiten zu verbessern. In der Schweiz nahmen 40,7 % an Webinaren und 36,4 % an Kursen zur Entwicklung neuer Fähigkeiten teil. Etwa 34,7 % nahmen auch an einem Weiterbildungskurs zur Förderung bestehender Fähigkeiten teil.

Die meisten Bewerber (79,7 %) nahmen sich Zeit, ihren Lebenslauf aufzufrischen, und weitere 78,0 % dachten über Karrierepläne nach, wobei 49,2 % auch versuchten, einen besseren Ausgleich zwischen Arbeit und Privatleben zu finden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass der derzeitige Arbeitsmarkt voller engagierter Bewerber mit neuen oder verbesserten Fähigkeiten ist, die bereit sind, sich den Herausforderungen der aktuellen Situation zu stellen. 

Was das Alter der 236 Teilnehmer der Befragung betrifft, variiert die Spanne von 26,3 % über 50 Jahre, 24,6 % sind 40-50 Jahre, 22,8 % in der Altersgruppe 30-40 und 22,1 % unter 30 Jahren.

25,8 % der Bewerber über unsere Website hatten einen unbefristeten Vertrag, 5,5 % einen befristeten Vertrag, gegenüber 61,0 %, die arbeitslos waren. Von allen Bewerbern erwarteten jedoch 73,7 %, dass die COVID-19-Krise ihre Karriereerwartungen und -optionen in den nächsten zwei Jahren beeinflussen würde.

Von unseren Bewerbern, die während der Krise einen unbefristeten oder befristeten Vertrag hatten, waren nur 13,8 % nicht erwerbstätig. Die meisten arbeiteten entweder aus der Ferne (46,3 %) oder durften sich noch immer in ihr Büro/Einzelhandelsgeschäft/Lager oder Produktionszentrum begeben (40,4 %).

Interessant ist, dass eine Mehrheit (80,5 %) der Bewerber andere Anstellungsbedingungen als vor der COVID-Zeit akzeptieren würde, und dass die Konzentration auf persönliche Prioritäten auch für 74,1 % unserer Bewerber wichtig ist.

Diese Entwicklung hin zu veränderten Bedingungen und persönlichen Prioritäten könnte auf die Nervosität zurückzuführen sein, die 33,8 % bzw. 31,3 % der Bewerber in Bezug auf ihre Arbeitsplatzsicherheit für die nächsten sechs bzw. 12 Monate empfinden. Bei etwa 37,5 % bzw. 36,3 % ist jedoch in den nächsten 6 bzw. 12 Monaten das Gegenteil der Fall, was zeigt, dass es ein gewisses Maß an Vertrauen in den Markt und die Erholung von den derzeit beschäftigten Bewerbern gibt. 
 
Wenn Sie Fragen über die Art unserer Feldarbeit haben oder mit einem Berater über die Einblicke sprechen möchten, die Michael Page Ihnen in den Schweizer Bewerbermarkt geben kann, nehmen Sie bitte hier Kontakt auf.