In einer europaweiten Studie zum Thema Pendeln zum Arbeitsplatz hat die PageGroup knapp 12‘500 Berufstätige, davon 1‘558 aus der Schweiz, befragt, um zu erfahren, welchen Einfluss das Pendeln auf ihre Verweildauer im Unternehmen, ihre Produktivität und ihre Arbeit generell hat. Die Schweiz ist bekannt dafür, für Pendler gut geeignet zu sein, sei es mit privaten oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Ein positives Klischee, welches in unseren Ergebnissen bestätigt wird. Lesen Sie hier, wie das Bild für Pendler in der Schweiz insgesamt aussieht.Die Schweiz ist Spitzenreiter bei effizienten öffentlichen VerkehrsmittelnDie Schweiz wird ihrem Ruf gerecht: Effizienz steht im Vordergrund. Aus der Studie geht hervor, dass 54 Prozent der Beschäftigten regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel nutzen – 94 Prozent von ihnen bewerten das Pendeln mit diesen als effizient. Beides sind in einem europaweiten Vergleich die höchsten Werte. Die Schweiz ist ausserdem das Land mit dem niedrigsten Stresslevel verursacht durch das Nutzen von öffentlichen Transportmitteln. Nur 20 Prozent der Pendler fühlen sich dadurch in der Eidgenossenschaft gestresst.Welchen Vorteil können Unternehmen aus dieser Effizienz ziehen?Wie zuvor beschrieben: Das Stresslevel bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln in der Schweiz ist niedrig und liegt signifikant unter dem, für die Anreise mit privaten Verkehrsmitteln. Unternehmen sollten daher ihre Mitarbeiter verstärkt ermutigen, mit Bus, Bahn und Zug zum Arbeitsplatz zu kommen. Sie werden davon profitieren, dass ihre Mitarbeiter sich entspannter fühlen - dadurch sind sie positiver und produktiver. Es wäre beispielsweise denkbar, dass Unternehmen einen Teil der jährlichen Kosten für öffentliche Verkehrsmittel übernehmen und so zudem ihren Teil zu einer nachhaltigen, umweltfreundlichen Stadt beisteuern.Wie stressig ist das Pendeln für Arbeitnehmer in der Schweiz?Das Pendeln mit dem Auto hat einen grösseren Einfluss auf das Stresslevel der Beschäftigten als die Anreise mit Bus, Bahn und Zug. Während sich nur 20 Prozent der Nutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln auf ihrem Weg zur Arbeit gestresst fühlen, sind es 32 Prozent von denen, die das Auto nutzen. 87 Prozent von ihnen Staus als den Hauptgrund für den Stress Darauf folgen Unfälle, Streiks und andere unerwartete Situationen, auf die die Pendler keinen Einfluss haben. (Mehrfachantworten waren bei dieser Frage möglich.)Berufstätige in der Schweiz sind bekannt dafür, pünktlich sein zu wollen. Das führt dazu, dass sie schnell in Stress geraten, wenn sich abzeichnet, dass sie ihren Arbeitsplatz nicht pünktlich erreichen werden. Um ihren Mitarbeitern diesen Stress zu nehmen, können Unternehmen Maßnahmen wie die akademische Viertelstunde oder flexible Arbeitszeiten ergreifen, die es Arbeitnehmern ermöglicht innerhalb eines bestimmten Zeitrahmens mit ihrer Arbeit zu beginnen.Unternehmen können zudem proaktiv andere Maßnahmen wie Fahrgemeinschaften mit Kollegen als Alternative zu öffentlichen Verkehrsmitteln etablieren, um das Verkehrsaufkommen zu verringern und den Verkehr flüssig zu halten. Daraus wird ein Mehrwert von weniger gestressten Arbeitnehmern entstehen, die entspannter sind und somit ihre Produktivität steigern.Umzug für einen angenehmen Arbeitsweg? Einer von zwei Arbeitnehmern sagt jaBeinahe jeder zweite Arbeitnehmer in der Schweiz wäre bereit, zugunsten eines angenehmeren Arbeitsweges umzuziehen. In der Romandie ist der Anteil mit 57 Prozent dabei wesentlich höher, als in der Deutschschweiz, wo der Anteil bei lediglich 34 Prozent liegt. Die Einwohnerzahl der Schweiz steigt seit Jahren. Vor allem grosse Städte wie Genf sind betroffen und haben dadurch ein wesentlich höheres Verkehrsaufkommen. Die Strassen sind voller, es gibt mehr Staus und der Lärmpegel steigt. Das alles hat einen negativen Einfluss auf Pendler und ist eine Erklärung dafür, warum viele bereit sind, umzuziehen, um den Stress zu reduzieren.Die Ergebnisse der Studie zeigen aber auch, dass die Bereitschaft den Wohnort zu wechseln sinkt, wenn Arbeitnehmer die Möglichkeit haben, außerhalb des Büros zu arbeiten, wie zum Beispiel im Home Office. Der Anteil beträgt hier 41 Prozent im Gegensatz zu 50 Prozent. Unternehmen sollten sich darüber im Klaren sein, dass nur einige ihrer Mitarbeiter bereit wären, zugunsten eines weniger stressigen Anfahrtsweges umzuziehen, damit sie in der Lage sind, den Erwartungen des Unternehmens zu entsprechen. Dieses Bewusstsein wird ihnen dabei helfen, Arbeitnehmer langfristig zu binden und Talente für sich zu gewinnen. Die HR-Strategie sollte daher an die regionalen Gegebenheiten angepasst werden.Flexibilität – Die Lösung für lange und stressige AnfahrtswegePendler in der Schweiz brauchen im Durchschnitt 40 Minuten, um zur Arbeit zu gelangen und liegen damit unter dem europäischen Durchschnitt von 42 Minuten. Im nationalen Vergleich zeigt sich, dass Arbeitnehmer in der Romandie geballter wohnen und tendenziell eher in derselben Stadt leben und arbeiten. Das erklärt wahrscheinlich auch, warum vor allem Pendler aus dem deutsch-sprachigen Raum (63%) bereits auf dem Weg mit ihrer Arbeit beginnen.Hinzukommt, dass 61 Prozent der Arbeitnehmer in der Deutschschweiz die Möglichkeit haben, ausserhalb des Büros zu arbeiten. 78 Prozent von ihnen nutzen dieses Angebot regelmäßig. Unternehmen, die nach neuen Mitarbeitern suchen, sollten daher flexible Arbeitsmodelle in ihre Unternehmenspolitik aufnehmen. Flexibilität ist für alle Regionen in der Schweiz relevant: Für die Deutschschweiz, da sie einen längeren Arbeitsweg haben und für die französisch-sprachige Schweiz aufgrund des erhöhten Stresslevels.Die Ergebnisse der Studie basieren auf 12‘485 Antworten in Europa, von denen 1558 aus der Schweiz stammen. 821 von diesen entfallen auf die Französisch-sprachigen Region, 700 auf die deutsch-sprachige und 37 auf die italienisch-sprachige Region.Sie suchen nach einem Job mit flexiblen Arbeitsmöglichkeiten? Hier geht’s zur Auswahl.Transport- und PendlerstudieLinksSchweiz: Die Zug-NationPendeln in EuropaPressemitteilung: Pendler in der Schweiz