Der auf den Antworten von 36 Branchenführern basierende Swiss E-Commerce Report 2016 zeigt, dass sich der Online-Handel in der Schweiz in einer starken Wachstumsphase befindet und jährlich 10 % Zuwachs erreicht. Im Jahr 2017 betrug der Online-Umsatz 7 % des gesamten Schweizer Einzelhandelsumsatzes.

Derzeit gibt es in der Schweiz 5,08 Millionen E-Commerce-Nutzer, wobei bis zum Jahr 2021 mit zusätzlichen 470'000 Nutzern gerechnet wird. Dies ist nicht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass 83 % der Schweizer Konsumenten angaben, für ihre Einkäufe «oft» digitale Anwendungen zu verwenden. Der voraussichtliche Umsatz pro Nutzer für den Sektor wird in den kommenden vier Jahren im Durchschnitt USD 1958 für Online-Einkäufe betragen. Damit gehört die Schweiz klar zur Spitzengruppe.      

Der Gesamtumsatz des Schweizer E-Commerce in allen Kategorien beträgt 7,59 Mrd. USD, und es wird erwartet, dass er bis 2021 auf 10,88 Mrd. USD steigen wird. Die umsatzstärksten Branchen im Schweizer E-Commerce sind Mode, Lebensmittel, Elektronik und digitale Medien.  

Die grössten Online-Shopping-Plattformen in der Schweiz sind Digitec.ch, Zalando.ch, Nespresso.ch sowie Brack.ch. Als Grossverteiler ist Galaxus Digitec (Migros) mit einem Umsatz von CHF 700 Millionen im Jahr 2015 sehr erfolgreich, dicht gefolgt von den beiden anderen lokalen FMCG-Giganten Coop und Manor. Anfang 2018 wird der amerikanische E-Commerce-Gigant Amazon seinen 24-Stunden-Lieferservice Prime lancieren und den Schweizer Verbrauchern per Mausklick 229 Millionen Produkte zugänglich machen. 

Ein aufkommender Trend im E-Commerce sind Direktverkäufe von den Herstellern. Laut Credit Suisse Retail Outlook sind 60 % der Schweizer Hersteller im Direktvertrieb über den E-Commerce aktiv. Die Vorteile sind nationale und internationale Markenbekanntheit, Zugang zu Produkten und eine verbesserte Kundenerfahrung dank direktem Dialog mit dem Kunden.

Eine Studie von Deloitte über den «digitalen Verbraucher» empfiehlt Unternehmen den Sprung in den Online-Handel. In den nächsten zwei bis drei Jahren wird die Wachstumsrate des Online-Einkaufs steigen, was bedeutet, dass der Einzelhandel den neuen Bedürfnissen des «Verbrauchers 4.0» gerecht werden muss. In ähnlicher Weise werden Unternehmen verstärkt digitale Marketing-Befürworter brauchen, die in der Lage sind, eine einnehmende Nutzerreise für den Online-Handel zu bieten. 

 

Asien als Führer

Digitale Kanäle sind der Schlüssel für den globalen Verkaufssektor. Der Online-Handel wächst im Jahresvergleich um 19 % und macht 9 % (2 Billionen EUR) der weltweiten Einzelhandelsausgaben von 23 Billionen EUR aus. In China erfolgten 2016 18,4 % der Einzelhandelsumsätze online, im Gegensatz zu nur 6,7 % der japanischen und 15 % der gesamten britischen Einzelhandelsausgaben. Bei der nationalen und regionalen Verbreitung von E-Commerce-Plattformen für Mobiltelefone, Tabletts und Desktops bestehen nach wie vor erhebliche Unterschiede.

 

Die Region Asien-Pazifik (APAC) zeichnet sich als globaler Treiber für E-Commerce-Ausgaben und -Wachstum aus: China allein repräsentiert 47 % des weltweiten Einzelhandels-E-Commerce, und die Region wird ihre Online-Ausgaben bis 2020 auf 2,3 Billionen EUR mehr als verdoppeln. Es ist bemerkenswert, dass China auf der PageGroup-Liste der Top-30-Länder, in die Verkäufer ziehen würden, nicht vertreten ist und erst auf Platz 44 rangiert. Dies deutet darauf hin, dass trotz der Tatsache, dass es sich um einen globalen Sektor handelt, der Hauptfokus auf lokaler Ebene liegt.

 

An zweiter Stelle steht Nordamerika mit Realausgaben von über 460 Milliarden Euro, während Kontinentaleuropa den dritten Platz belegt, dicht gefolgt von Grossbritannien. Dass Grossbritannien, ein Markt mit 62 Millionen Einwohnern, nur knapp hinter Europa liegt, unterstreicht die Notwendigkeit der Lokalisierung und Personalisierung des «harten» Endes der Vertriebspipeline. Dort verbirgt sich für Unternehmen, die die Kluft zwischen Produkt, Vertrieb und den Verbrauchern überbrücken können, ein grosses Wachstumspotenzial. 

 

Zugang zum Wachstum

Um die Lücke zwischen den globalen Lieferketten, den multinationalen Unternehmen, die sie betreiben, und den Endverbrauchern zu schliessen, suchen Unternehmen bei den Wissenschaften und der Channel-Konvergenz Unterstützung.

In Asien, Grossbritannien und zuletzt auch in den USA, wo das am schnellsten wachsende Einzelhandelssegment «Menschen über 55 Jahre» ist, nimmt die Praxis zu, physische Ladenlokale als Ausstellungsräume zu nutzen, um weniger Lagerverluste zu haben. Denn das genannte Verbrauchersegment hat in Sachen Ladenverkaufserfahrung andere Erwartungen.

Da die Verkaufspipeline zunehmend datenbetrieben ist, wird sich die Art und Weise, wie Verbraucher und Produkt zusammengebracht werden, ebenso ändern wie der Moment, an dem der Konsument (das «menschliche Element») in den Verkaufsprozess eingeht. Informationen über frühere Einkäufe, aktuelle Trends, Live-Preise und Zufriedenheitsumfragen beeinflussen das Zusammenspiel von Umsatz und Verbrauch.

 

Ranking globaler Hotspots für Vertriebsprofis

Im Auftrag von Trend Watch befragte PageGroup 18'352 Stellensuchende weltweit, die sich im 3. Quartal 2017 auf den Websites von Michael Page und Page Personnel beworben hatten.

Von den 1999 an der Studie beteiligten Verkaufsprofis waren 59 % bereit, für Jobgelegenheiten, für ein besseres Gehalt oder einen anderen Lebensstil den Standort zu wechseln.





 

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