Berufliche Weiterentwicklung muss nicht zwingend einen hierarchischen Aufstieg mit sich bringen. Das ergab die neueste Studie des Confidence Index aus dem zweiten Quartal der PageGroup. Befragt wurden 976 Personen in der Schweiz, die auf der Suche nach einer neuen Anstellung sind.Das Hauptkriterium bei der Suche nach einer neuen Rolle oder Position ist demnach nicht das Geld, oder die viel beschriebene Work-Life-Balance, sondern das Erlernen neuer Fähigkeiten. 43 Prozent der Befragten im Alter von 30-49 Jahren gaben dies als Grund an, sich nach einem anderen Job umzusehen. Interessant ist, dass 79 Prozent einen von der Position her gleichbleibenden oder niedrigeren Status für ihre neue Aufgabe akzeptieren würden – das Lernen steht im Vordergrund. Ein Resultat, welches übrigens für alle befragten Altersgruppen ähnlich ist.Kandidaten in der Schweiz würden zugunsten ihres neuen Jobs viele Restriktionen akzeptierenDas Ergebnis überrascht. Meist werden in der Schweiz mit einem Stellenwechsel das Streben nach Geld und Verantwortung und Status in Verbindung gebracht. Eine niedrigere Position anzunehmen stößt eher auf Unverständnis. Doch ist die Annahme einer neuen Stelle, die zwar hierarchisch keinen Aufstieg bedeutet, jedoch eine wertvolle Lernerfahrung mit sich bringt, tatsächlich ein Rückschritt? Ist eine Entwicklung in die Breite oder Tiefe tatsächlich die falsche Entscheidung?Im Gegenteil! Die Akzeptanz ist vernünftig. Wer sich stets nur nach oben orientiert verliert schnell den Blick für das, was um ihn herum geschieht. Das Erlernen neuer Kompetenzen wird langfristig mehr Erfolg bringen. Wer verschiedene Aufgaben innerhalb einer Ebene durchführt und dort eine Vielzahl an Erfahrungen sammelt, hat es später in einer höher gestellten Position einfacher. Das Verständnis für das Große und Ganze steigt. In einigen Fällen reicht vielleicht auch schon eine Veränderung, um zufriedener mit der Arbeit zu sein, oder das Gefühl zu haben, sich einer Herausforderung zu stellen. Es genügt manchmal, einen alternativen Weg einzuschlagen, neue Erfahrungen zu sammeln und etwas anderes zu lernen.Hinzukommt, dass nicht jeder Arbeitnehmer für eine Führungsposition geeignet ist oder eine solche anstrebt. Jeder sollte für sich selbst überlegen, wo er steht und wo er hinmöchte. Wen steigende Verantwortung stresst und unter Druck setzt, für den bedeutet ein hierarchischer Aufstieg unter Umständen eher eine Belastung, als eine Bereicherung. Die persönliche Entwicklung kann innerhalb einer Hierarchieebene ebenso vorangetrieben werden, wie bei einem Wechsel zwischen den Ebenen.Und sonst?Der durchschnittliche Arbeitnehmer in der Schweiz ist eher Realist. 65 Prozent gehen davon aus, dass sich ihre Work-Life-Balance innerhalb des nächsten Jahres verschlechtern wird und tatsächlich arbeiten die Schweizer im europäischen Vergleich sehr viel. Eine Arbeitswoche hat normalerweise zwischen 42 und 45 Stunden zuzüglich Überstunden. Zwar gibt es in der Schweiz mittlerweile flexiblere Arbeitszeitmodelle, der Arbeitstag jedoch startet in der Regel zwischen sieben und acht Uhr am Morgen.Die Beschäftigten in der Schweiz möchten sich beruflich weiterbilden und sind zuversichtlich, dieses Ziel erreichen zu können: 68 Prozent der befragten Personen zwischen 30 und 49 gehen davon aus, dass sie in den kommenden 12 Monaten die Möglichkeit haben werden, weitere Kompetenzen zu entwickeln. Die Schweiz ordnet sich damit zwischen Frankreich und Deutschland ein. In Frankreich erwarten nur 62 Prozent, dass sie ihre Kompetenzen erweitern können; die Deutschen sind mit 76 Prozent weitaus optimistischer. Lebenslanges Lernen lautet das Motto. Ein Ansatz, den auch die Schweizer Regierung seit längerem, aber insbesondere seit der Lancierung des UNESCO-Aktionsrahmen, Bildung 2030, die ein lebenslanges Lernen aller Schweizer anstrebt, verfolgt. Permanente Weiterbildung ist ein Thema, das in der Schweiz allgegenwärtig ist und schon lange im Fokus von Politik und Öffentlichkeit steht. Unabhängig von der beruflichen Position: Dazu lernen kann jeder von uns. Immer und überall. Es scheint, als hätten die Schweizer Arbeitnehmer dies bereits begriffen.Auf welche Aspekte würden Arbeitnehmer in allen Altergruppen in der Schweiz zugunsten eines neuen Jobs verzichten? Finden Sie hier eine Übersicht der wichtigsten Merkmale.Confidence IndexLinksFAQ4. Quartal 20193. Quartal 20194. Quartal 20183. Quartal 20182. Quartal 2018PressemitteilungenLinks3. Quartal 2017: Vertrauensindex der Arbeitssuchenden auf Jahreshöchst2. Quartal 2017: Deutschschweizer Stellensuchende sind zuversichtlicher als Rom…1. Quartal 2017: Schweizer Arbeitnehmende sind am anpassungsfähigsten: Lebensla…4. Quartal 2016: Die Zuversicht bei der Stellensuche steigt 2016 mit einer Reko…3. Quartal 2016: Zuversicht der Schweizer Stellensuchenden erreicht Jahreshoch:…2. Quartal 2016: Schweizer Stellensuchende sind zuversichtlicher als Österreich…