Wie Sie Ihre Kandidaten auf Soft Skills testen

Soft Skills sind nicht-fachbezogene Fähigkeiten, die unabhängig von der Branche oder der Art der Stelle wichtig sind. Diese Mitarbeiterqualitäten sind hilfreich für gute Zusammenarbeit im Team und wirken sich insgesamt positiv auf Ihr Unternehmen aus. Fachkenntnisse werden durch die Ausbildung oder Arbeit vermittelt, anders als die Fähigkeit zu kritischem Denken oder effektiver Kommunikation. Durch verschiedene Testtechniken können Arbeitgeber die Soft Skills von Kandidaten bewerten.

Die wichtigsten Soft Skills im Überblick

• Eigeninitiative: Ergreift ein Kandidat bei Problemsituationen die Initiative? Löst er das Problem in Eigenregie oder erwartet er, dass eine andere Person im sagt, was zu tun ist? Fragen Sie gezielt nach, ob ein Kandidat selbst einmal ein Problem am Arbeitsplatz erkannt und welche Lösungsschritte er unternommen hat.
   
• Fähigkeit zur Kommunikation: Die Fähigkeit zur Kommunikation ist in den meisten Branchen und Positionen wichtig. Bereits der Bewerbungsbrief gibt Aufschluss über die schriftliche Kommunikationsfähigkeit des Kandidaten. Sind Begleitbrief und Lebenslauf gut geschrieben und fehlerfrei, können Sie daraus schliessen, dass der Kandidat sich artikulieren kann. Die verbale Kommunikation testen Sie im Bewerbungsgespräch.
   
• Entscheidungsfreude: Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, bedarf es kritischen Denkens. Dies setzt Selbsterkenntnis voraus, und das auch im Hinblick auf unterbewusste Vorbehalte. Bitten Sie den Kandidaten, eine Situation zu beschreiben, in der er eine Entscheidung im Widerspruch zu seinen persönlichen Einstellungen treffen musste.
   
• Wissen praktisch anwenden: Erfahrungen aus der Vergangenheit sinnvoll in neuen Situationen anzuwenden, zeugt von Intelligenz und Flexibilität. Legen Sie Ihrem Kandidaten ein hypothetisches Problem vor, das ausserhalb seines bisherigen Erfahrungsbereiches liegt. Kann er sein bisher gesammeltes Wissen für etwas Neues einsetzen?
   
• Fähigkeit zur Teamarbeit: Im Team arbeiten zu können, ist für die meisten Positionen unerlässlich. Aufgaben können dadurch schneller und effizienter erledigt werden als durch zeitraubende Einzelprojekte. Kooperation bedeutet, Verantwortung und Aufgaben sinnvoll aufzuteilen, Ideen gemeinsam zu entwickeln und dadurch das Arbeitspensum für alle zu verringern.

Verhaltensfragen im Bewerbungsgespräch

Verhaltensfragen befassen sich im Gegensatz zu hypothetischen Beispielen mit tatsächlichen Erfahrungen der Kandidaten. Sie gelten als die effektivste Möglichkeit, Soft Skills zu bewerten. Bitten Sie die Kandidaten, reelle Beispiele aus der Vergangenheit zu schildern. So erkennen Sie seine persönlichen Soft Skills, beispielsweise die Bewältigung von Arbeitsdruck, die Kommunikation und Arbeitsethik. Die folgenden Verhaltensfragen sind üblich.

• Beschreiben Sie eine Problemsituation mit Ihrem Vorgesetzten und was Sie unternommen haben, um sie zu lösen.
   
• Berichten Sie von einer Phase, in der es schwierig für Sie war, andere zur Zusammenarbeit bei einem Problem zu veranlassen, und wie Sie mit der Situation umgegangen sind.
   
• Erzählen Sie von der besten Führungskraft, mit der Sie jemals gearbeitet haben. Warum empfinden Sie dies so und was haben Sie von dieser Person gelernt?
   
• Beschreiben Sie ein Problem, das Sie beinahe überfordert hat, und wie Sie die Situation überstanden haben.
   
• Haben Sie jemals Fehler gemacht und wie sind Sie damit umgegangen?

Haben Sie bereits eine schwierige Situation mit einem Kunden oder Verkäufer gemanagt, und wenn ja, auf welche Weise? Es ist wichtig, was derzeitige und frühere Kollegen über den Kandidaten sagen. Rufen Sie Referenzgeber an und werfen Sie darüber hinaus einen Blick auf die Empfehlungen bei LinkedIn, XING oder Viadeo-Profile. Schenken Sie den Soft Skills während des Bewerbungsprozesses ausreichend Beachtung. Es wird sich langfristig auszahlen, wenn Ihre neuen Mitarbeiter nicht nur auf dem Papier, sondern auch in der Realität hervorragend sind.

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